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  • Julia

Die Macht der Gedanken


oder Wie das Leben unsere innere Einstellung spiegelt

Steve und ich leben nun seit ca. zwei Monaten in unserer neuen Wahlheimatstadt Horb am Neckar.

Neben der räumlichen Veränderung sind wir auch beruflich mit zahlreichen neuen Dingen konfrontiert.

Ein wichtiges Ereignis fand letztes Wochenende statt: wir haben unser erstes gemeinsames Stressmanagement-Seminar gehalten. Von Freitag bis Sonntag ging es in Schenkenzell im Schwarzwald um Stresskompetenz, Achtsamkeit und Entspannung.

Aus unserer Sicht war das Seminar ein voller Erfolg, denn unsere Teilnehmer waren begeistert, hatten zahlreiche neue Erkenntnisse und sind mit neuen Plänen und Veränderungswünschen wieder nach Hause gereist. Und das ist auch unser innerster Wunsch und das Ziel für unser Seminar gewesen.


Wie ist es uns aber gelungen, dieses Ziel zu erreichen?


Ganz einfach: wir haben fest daran geglaubt.

Natürlich ist es auch wichtig, sich ausgiebig und gründlich vorzubereiten. Das haben wir gemacht.

Doch neben der Vorbereitung gibt es noch einen anderen wichtigen Aspekt: die innere Einstellung. Denn diese entscheidet letzten Endes darüber, ob ich mit meinen Vorhaben im Leben erfolgreich bin oder nicht.


Lass uns dazu einmal ein kleines Gedankenexperiment machen:


Stellen wir uns einmal vor, ich wäre voller Sorgen, Zweifel und ohne Selbstvertrauen zum Seminar gefahren. Wie hätte ich mich wohl verhalten?

Wahrscheinlich wäre ich sehr unsicher gewesen. Aus dieser Unsicherheit heraus hätte ich Fehler gemacht und dadurch wenig kompetent und souverän gewirkt. Meine Teilnehmer hätten das natürlich gemerkt und mir ein entsprechend negatives Feedback gegeben. Dieses Feedback hätte mich in meinen Ängsten und Zweifeln bestätigt.

Ein Teufelskreis wäre entstanden, aus dem ich nur schwer wieder herauskomme.


Die Selbsterfüllende Prophezeiung


Psychologisch lässt sich dieser kleine Gedankenausflug sehr gut mit der Selbsterfüllenden Prophezeiung erklären. Der Begriff kommt aus der Sozialpsychologie und ist wissenschaftlich sehr gut erforscht. Der Psychologe Robert Rosenthal hat zum Beispiel untersucht, inwiefern die Erwartungen von Lehrern an ihre Schüler, sich auf deren Leistungen auswirken (Sich selbsterfüllende Prophezeiung in der Schule).


Ganz kurz zusammengefasst kannst du dir das so vorstellen: ich habe eine bestimmte Einstellung zu etwas. Diese ruft passende Emotionen in mir hervor, also verhalte ich mich entsprechend. Mein Verhalten führt dann zu einem Ergebnis, das meinen ursprünglichen Gedanken bestätigt. Und so setzt sich das immer wieder gleichermaßen fort.

Natürlich (und zum Glück) funktioniert das mit positiven Gedanken ebenso:

Unsere Gedanken sind der Schlüssel


Letzten Endes geht es bei der Selbsterfüllenden Prophezeiung um nichts anderes als unsere innere Einstellung zu den Dingen. Anders ausgedrückt: unsere Gedanken, Einstellungen und Erwartungen konstruieren unsere Lebenswirklichkeit.

Wenn ich fest davon überzeugt bin, dass mir etwas gelingen wird, dann wird es auch passieren. Wenn ich auf der anderen Seite aber ständig über mein Scheitern nachdenke, dann muss ich mich nicht wundern, wenn auch dies eintritt.


Was möchte ich dir damit eigentlich sagen?


Vielleicht ist es dir ja auch schon einmal aufgefallen:

  • Jemand, der ständig jammert, dem passieren immer wieder „schlimme“ Dinge.

  • Jemand, der von anderen Menschen nur das Schlechteste erwartet, der wird auch immer wieder über´s Ohr gehauen.

  • Jemand, der mit einer positiven Einstellung durch´s Leben geht und sich auf die sonnigen Aspekte konzentriert, der scheint das Glück auch immer wieder anzuziehen.

Wir haben viel mehr Kontrolle über unser Leben, als wir manchmal vielleicht meinen. Unsere Gedanken machen einen großen Teil unserer Wirklichkeit aus. Auf den Punkt gebracht: mit unseren Gedanken erschaffen wir unsere Erfahrungen.


Du hältst das trotz psychologischer Erkenntnisse für esoterischen Humbug?


Dann schlage ich dir ein kleines Experiment vor:

Vielleicht achtest du die nächsten Wochen einmal darauf, was die Menschen um dich herum so sagen (denn das, worüber wir täglich am meisten sprechen, spiegelt unsere innere Einstellung wider). Und dann schau dir einmal ganz genau an, was diesen Menschen im Leben so widerfährt.

Es wird zu ihren Worten passen.


Du findest dieses Phänomen beängstigend?


Mach dir keine Sorgen – wir können lernen, besser auf unsere Gedanken und Einstellungen zu achten.


Hier ein kleiner Vorschlag zum Üben:

Wenn dir das nächste Mal etwas passiert, was dir ungerecht oder gemein vorkommt, stelle dir doch einmal folgende Fragen:

Wie könnte ich die Situation noch bewerten?

Welchen Nutzen könnte dieses (vermeintliche) Problem möglicherweise für mich haben?

Ist die Situation wirklich grundsätzlich negativ oder gibt es auch positive Aspekte?

Wie würde jemand anderes die Situation beurteilen?


Im Idealfall geben dir diese Fragen neue Denkanstöße und möglicherweise sogar einen Perspektivwechsel. Damit hast du einen ersten Schritt in Richtung positive Veränderung gemacht.


Und wenn du deine Gedanken veränderst, dann wird sich auch dein Leben ändern.


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