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  • Julia

Die Natur und das Glück


Glücksbaustein #1: Zeit in der Natur


Zwei Monate lang sind Steve und ich durch Spanien und Portugal gereist. Neben den vielen aufregenden Erlebnissen und schönen Orten, die wir entdecken konnten, ist eines besonders deutlich geworden: wie schön und angenehm es ist, in der Natur zu sein.

Beim Camping ist man natürlich besonders viel draußen. Das beginnt schon mit dem Frühstück in der Sonne und endet meist mit einem Abendspaziergang im Sonnenuntergang.


Immer wieder konnte ich spüren, wie beruhigend der Anblick eines Sees ist, wie frei ich mich fühle, auf dem Gipfel eines Berges zu stehen, wie fröhlich und beschwingt das Gezwitscher der Vögel mich macht.

Imposante Berge und saftig grüne Wälder sind immer wieder faszinierend und können uns in ihren Bann ziehen.


Steve und ich hatten schon vor geraumer Zeit die wichtige Erkenntnis, dass uns Zeit in der Natur besonders wichtig ist. Einmal, um aus dem Alltag herauszukommen und abzuschalten. Zum anderen wissen wir aber auch um die positive Wirkung auf unseren Körper. Daher hatten wir schon vor Monaten die Tradition eingeführt, jedes Wochenende eine kleine Wanderung oder wenigsten einen Spaziergang im Wald zu machen.


Jedes Mal sind wir mit besserer Stimmung nach Hause gekommen und sehr häufig hatten wir die besten Ideen und Erkenntnisse auf einer dieser Wanderungen. Auch die Idee zu unserer 5-monatigen Reise durch Europa hatten wir auf einem Ausflug im Wald ;-)


Dieses Gefühl, sich mit der Zeit draußen etwas Gutes zu tun, hat sich die letzten Wochen für mich nur noch mehr bestätigt.

Was sagen denn die Psychologen dazu?


Auch in der Wissenschaft ist man sich längst einig, dass die Natur wesentlich zu unserem Wohlbefinden und auch unserer Gesundheit beiträgt. Darum ist es insbesondere für Menschen wie uns, die in der Stadt leben, sehr wichtig, regelmäßig frische Waldluft schnüffeln zu gehen.


Natur hilft uns, Stress abzubauen. Einmal durch die Ruhe und auch durch den Anblick schöner Dinge, wie Blumen, Flüsse und Seen. Sie hilft uns auch, gesund zu bleiben. Im Wald wird beispielsweise unser Immunsystem gestärkt und Krebs vorgebeugt. Steve hat dazu in einem Blogartikel einige tolle Fakten zusammengetragen: Wie ein Aufenthalt in der Natur uns heilt


Auch unsere Heilung kann beschleunigt werden. Bereits 1984 wurde dazu in der Fachzeitschrift Science eine Studie veröffentlicht. Dabei wurde gezeigt, dass der Ausblick aus einem Krankenhauszimmer hinaus in´s Grüne die Heilung nach einer Operation beschleunigt. Patienten mit Blick in´s Grüne benötigten weniger Schmerzmittel und wurden auch schneller entlassen.


Natur fördert unsere Konzentration und Aufmerksamkeit. William James (US-amerikanischer Psychologe) stellte bereits 1890 fest, dass es zwei Formen von Aufmerksamkeit gibt: die gerichtete Aufmerksamkeit, die wir in der Schule, beim Lernen, im Straßenverkehr und zahlreichen anderen Alltagsaktivitäten benötigen und die Faszination. Während die gerichtete Aufmerksamkeit anstrengend ist und zu Erschöpfung und Stress führen kann, läuft die Faszination ganz ohne Mühe ab. Unsere geistigen Kräfte werden dabei sogar regeneriert. Wenn wir von etwas fasziniert sind, wird unsere Aufmerksamkeit auf ganz natürliche Weise angezogen. Die Umwelt-Psychologen Rachel und Stephen Kaplan fanden heraus, dass Faszination dazu führt, dass sich unsere gerichtete Aufmerksamkeit wieder erholen kann. Die Aufmerksamkeit kann also wiederhergestellt werden, wenn wir uns von der Natur faszinieren lassen. Diese geniale Erkenntnis sollten sich auch Lehrer zu Herzen nehmen.


In einer 2013 veröffentlichten Studie fanden Forscher aus Großbritannien heraus, dass sich Grünflächen in einer Stadt positiv auf unser Wohlbefinden auswirken. Menschen, die in der Nähe von Grünflächen und Parks leben, sind insgesamt zufriedener und leiden seltener unter psychischen Störungen.

Dieser Aspekt des Wohlbefindens ist in Bezug auf unser Glücksempfinden natürlich besonders wichtig. Aber auch Gesundheit, Stressabbau und Aufmerksamkeit stellen für mich Bausteine des Glücks dar. Dazu mehr in nächster Zeit.


Und jetzt bist du dran


All diese tollen Studienergebnisse nützen uns aber nur, wenn wir selbst aktiv werden und gezielt die Natur aufsuchen. Es spielt auch eine Rolle, wie aufmerksam wir dabei sind. Wenn wir mit dem Fahrrad durch den Wald rasen oder mit lauter Musik in den Ohren durch den Park joggen werden wir nur wenig von den heilsamen Kräften der Natur profitieren. Offenheit und vor allem auch Achtsamkeit sind hierbei die wesentlichen Aspekte. Doch dazu gibt es demnächst einen eigenen Blogeintrag.


Bis dahin probiere es doch einmal aus: raus aus der Stadt für einen Spaziergang im Wald. Freue dich am saftigen Grün, an den duftenden Blüten, dem weichen Moos an den Füßen und dem Gezwitscher der Vögel.


Ich freue mich auf deine Erfahrungen.


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