Die kalte Jahreszeit ist da. Es wird früh dunkel, draußen bläst ein eisiger Wind.
Zeit, es sich Zuhause gemütlich zu machen und sich vielleicht einmal wieder einer kreativen Aktivität zu widmen.
Wie wäre es mit Zentangle?
Erst vor ein paar Tagen habe ich diesen Zeichentrend aus Amerika entdeckt. Die kunstvollen kleinen Gebilde soll praktisch jeder zeichnen können. Sie sind schön, machen Spaß und sollen auch noch für Entspannung sorgen.
Was genau steckt dahinter? Ich hab´s ausprobiert.
Was ist Zentangle?
Beim Zentanglen geht es vordergründig um die Entspannung und eine meditative Haltung. Die Muster werden intuitiv und absichtslos gezeichnet und damit entstehen kleine abstrakte Kunstwerke.
Es geht hierbei nicht primär um das Endergebnis, sondern um den meditativen Akt des Zeichnens. Die Aufmerksamkeit wird gebündelt und somit liegt die ganze Konzentration auf dem Prozess des Zeichnens. Dadurch kommen unsere Gedanken zur Ruhe und wir können entspannen.
Aus Erfahrung weiß ich, dass wir beim Malen oder Zeichnen in einen so genannten Flow-Zustand kommen können. Wir vergessen die Welt um uns herum und unsere Gedanken kommen zum Stillstand (durch die Aufmerksamkeit auf unser Zeichenprojekt). Dadurch entsteht also automatisch ein meditativer Zustand, der unglaublich entspannend wirkt.
Ein Zentangle wird standardmäßig auf weißes Papier im Format 9 x 9 Zentimeter gezeichnet. In dieses Quadrat werden ganz frei Linien gezeichnet. Dadurch entstehen unterschiedliche Formen, die dann mit den verschiedensten Mustern gefüllt werden.
Alles, was man dafür benötigt, ist ein weißes Papier, einen Fineliner und einen Bleistift (vielleicht auch noch einen Papierwischer für schöne Effekte).
Die zahlreichen Muster sind mit etwas Übung recht einfach zu erlernen.
Hier mal eine kurze Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie auch du ganz einfach mit Tanglen loslegen kannst.
Schritt für Schritt zum Zentangle
1. Zeichne mit Bleistift eine Umrandung (diese muss nicht gerade sein). Innerhalb der Umrandung kannst du ganz frei weitere Linien einzeichnen.
2. Die entstandenen Formen füllst du nun mit unterschiedlichen Mustern. Im Internet finden sich zahlreiche Vorlagen, mit denen gerade Anfänger arbeiten können. Mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen kann man diese zunächst üben.
Hier sind ein paar Beispiele, die ich besonders schön finde:
Die Muster lassen sich natürlich individuell weiterentwickeln oder du erfindest deine ganz eigenen.
3. Aus verschiedenen Mustern entsteht dann dein ganz persönliches und individuelles Tangle.
Zentangle und Achtsamkeit
Ich habe jetzt einige Tage lang „getanglet“ und diese aktive Art der Entspannung sehr genossen. Beim Zeichnen kann ich mich auf besondere Art und Weise in Achtsamkeit üben und Strich für Strich ganz im Hier und Jetzt sein.
Es ist ein wundervolles Gefühl, etwas Schönes zu kreieren, ein Schöpfer zu sein.
Noch etwas finde ich besonders wertvoll an Zentangle. Es gibt mir die Möglichkeit zu entschleunigen. Gerade jetzt in der Weihnachtszeit, ist es enorm wichtig auch mal einen Gang runter zu schalten, zu reflektieren und sich zu besinnen.
Wenn sich das Jahr zu Ende neigt, können wir innehalten, unsere Schritte verlangsamen und nach Innen schauen.
In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen wundervollen und besinnlichen 1. Advent.
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